Wir sehen es: Frauen sind nicht auf dem Vormarsch – sie sind auf der Überholspur. Beim CIA ist (sicher längst überfällig) eine Frau an der Spitze, die, um die Genderthematik weiter zu schärfen, nun hauptsächlich das Leben der Männer schützen wird. Eigentlich also alles so wie immer?
Jain. Frauen gingen damals auf die Straße um für Ihre Rechte zu kämpfen. Heute sind es die Männer, die im Social Web darum kämpfen, ihr altes Patriachat am Leben zu erhalten:www.facebook.com/Maennerseite – mit vielen hundert Prozent mehr Fans als das weibliche Pendant. Doch warum? Plattformen wie Facebook oder Pinterest sind an sich Genderlos, doch tummeln sich gerade auf letzterer sehr viel mehr Frauen. Die Ableitung ist demnach: Pinterest ist für Frauen. Unterstützt wird dies, dass diese Erkenntnis auch an Unternehmen weitergeleitet wird, die sich stark für diese Zielgruppe interessieren. Nachdem spätestens die Marktforschung das erkannt hat, muss es logischerweise auch etwas für Männer geben. Und die einfache Lösung heißt www.Manteresting.com. Hier bin ich als Mann willkommen, ich „pinne“ auch nicht verweichlicht, sondern ich „naile“; sehe weniger Frauenschuhe, sondern mehr die Damen, die diese tragen. Und ich muss sagen: Ja, ich mag das. Hier darf ich Mann sein und zugeben was ich mag und bekomme dafür auch Respekt und Anerkennung.
Dennoch bleibt aber die Frage bestehen: Sind zugeschnittene Plattformen auf Männer und Frauen überhaupt erstrebenswert? Fühlen sich Männer an der falschen Stelle auf den Schlips getreten? Denn mit der Definierung eines Gegensatzes (Pinterest for Men), wird die andere Position (Pinterest) erst als Plattform für Frauen erklärt – und auch als Territorium, das es als Mann zukünftig zu meiden gilt. Auf der einen Seite also schön Mann sein zu dürfen, auf der anderen Seite schade, dort Mann sein zu müssen? Viel Kreativität und Austausch gehen sicherlich durch eine Trennung der Geschlechter verloren. Aber das kennen wir ja auch aus anderen Lebenslagen: Mann hat eigentlich kein Problem, wenn es Überraschungseier für Mädchen gibt – Mann fühlt sich aber hintergangen, wenn dort auch die besseren Figuren und Gimmicks enthalten sind.
Die logische Konsequenz: Ich will Überraschungseier für Jungs! So muss ich mir erst gar nicht Gedanken machen, dass der Inhalt der Überraschungseier mal wieder generell zu verbessern wäre.