Was ist nur los? Zeitungssterben in Deutschland

Quelle: Bayersicher Rundfunk

Quelle: Bayersicher Rundfunk

Am 13. November 2012 musste die Frankfurter Rundschau (FR) Insolvenz beantragen und bereits eine Woche später folgte die Hiobsbotschaft der Financial Times Deutschland  (FTD) – am 07. Dezember diesen Jahres erscheint die letzte Ausgabe.

Auch wenn das Ende der FR noch nicht sicher ist, Insolvenzverwalter Frank Schmitt gibt sich sehr zuversichtlich, dass das Traditionsblatt weiter bestehen wird, so stellt sich doch die Frage: Wie wird es weitergehen mit dem Zeitungsmarkt in Deutschland?

Zwar will der Deutsche Journalisten Verband (DJV) nicht vom Zeitungssterben sprechen, DJV-Vorsitzender Michael Konken appellierte aber auch an eine bessere Zusammenarbeit von Journalisten in Print- und Onlinemedien.

Die Zukunft liegt im Netz – das ist nicht neu – aber wie lässt sie sich effektiv gestalten?

Das Insolvenzverfahren zeigt laut Angaben der FR zwar deutlich, dass ein Interesse an Print-Titeln auch weiter vorhanden sei, doch vor allem für die Online-Auftritte von Medien müssen immer noch neue Wege und Einnahmequellen gefunden werden. So führen viele Medien – berechtigt – auch im Internet eine Bezahlschranke ein. Allerdings gibt es bisher kaum Online-Auftritte in Deutschland, mit dem ein Verlag Geld verdient. Doch es gibt auch Erfolgsgeschichten: So ist Spiegel Online erfolgreich im Netz und konnte sogar im Krisenjahr 2008 Gewinne verbuchen.  Spiegelnet profitiert vor allem von Online-Kampagnen. Aber auch die Verknüpfung von Printinhalten und der Onlineberichterstattung gelingt dem Unternehmen blendend. Und auch der Medienkonzern Burda hat den Wert von Online und Social Media erkannt. Bereits im Oktober kündigte der Verleger an, dass er die Mehrheit am Karrierenetzwerk Xing übernehmen will.

Interessant ist zudem, dass die Sympathie für die FR und FTD nach Bekanntgabe vom Aus vor allem über Social Media kommuniziert wurde. So erfuhr die Financial Times Deutschland einen wahren Candystorm (das Gegenteil von einem Shitstorm). Bereits kurz nach Bekanntgabe hatte ein Leser eine „Facebook“-Seite mit dem Titel „Rettet die FTD“ eröffnet und auch zahlreiche andere Nutzer drücken über die Community ihr Mitgefühl aus. Die eigene FTD-Seite hat so derzeit rund 35.000 Fans, 5.000 mehr als das Handelsblatt. Doch leider reichte diese Liebe nicht für die Printausgabe, diese kauften am Ende nur noch rund 3.000 Menschen.

Das Fazit liegt auf der Hand: Die Verlage müssen sich noch stärker mit der Lösung dieses Problems beschäftigen und lukrative Modelle für den Onlinejournalismus und die Einbindung von Social Media finden.