Public Viewing einmal anders – oder wie Social TV unseren Fernsehalltag verändert

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Schon mit der Präsentation der TED-Umfrage (TELE-Dialog) auf der IFA 1979 versprachen sich die TV-Macher die ultimative, soziale Interaktion mit dem Publikum. Dieses konnte nämlich per Telefon in Echtzeit an im Fernsehen gestellte Fragen, Befragungen und Umfragen teilnehmen. Das Ergebnis wurde dann nur wenig später vom Moderator in Sendungen wie Wetten, dass…? oder der ZDF-Hitparade verkündet …und ja, man fühlte sich doch ein bisschen so, als hätte man zur Gestaltung der Sendung beigetragen.
Darüber kann der moderne Digital Native heute nur noch müde lächeln.

Kommt doch kaum ein TV-Krimi, Fußballspiel oder Polittalk noch ohne den regen Einsatz sozialer Netzwerke aus. Eifrig spekuliert die Netzgemeinde auf Facebook oder Twitter gemeinsam mit den TV-Kommissaren über den Täter, diskutiert die Torflaute des Lieblingsstürmers oder debattiert über das neue Wahlprogramm. Die Meinungen, Beiträge und Fragen der Social Community verpuffen auch nach der Sendung nicht einfach, sondern werden in Realtime mit Experten diskutiert und nehmen so Einfluss auf die Inhalte der Sendung. Für Hobbykriminologen haben die TV-Macher ein zusätzliches Schmankerl: Letztes Jahr konnte das Publikum zum ersten Mal selber beim Tatort ermitteln und im Anschluss an die Ausstrahlung den Mörder entlarven.

Frei nach dem Motto: Mittendrin statt nur dabei wächst die parallele Nutzung von sozialen Netzwerken und Online Angeboten während des Fernsehens stark. Auch wer vorhat den Abend auf der Couch zu verbringen ist nun nicht mehr einsam, sondern kann sich mit Gleichgesinnten austauschen. Ob das nun immer ein Segen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht wäre es ja auch mal wieder ganz nett, sich einfach nur in Ruhe etwas im Fernsehen anzuschauen?