Was Smileys über unsere Herkunft verraten

SmileysOb über Whatsapp, Facebook oder SMS, rund um die Uhr chatten wir mit Freunden, Kollegen und Familie. Reine Textnachrichten sind allerdings längst out – unverzichtbar sind die dazu passenden Emojis.

Sicherlich hat jeder seine persönlichen Lieblingssmileys, um die Nachricht lebendiger wirken zu lassen und Gefühle auszudrücken. Wie eine aktuelle Studie zeigt, spiegelt die Art und Weise, wie wir über Smartphones & Co. kommunizieren, jedoch auch unsere Kultur wider. Ob Herzchen von den Franzosen oder Party-Smileys bei den Spaniern, einige Nutzungsgewohnheiten überraschen uns weniger.

Doch es gibt auch länderspezifische Besonderheiten, die nicht nur amüsant sind, sondern auch so einiges über Land und Leute verraten.

„Sag mir woher du kommst und ich sag dir, welche Smileys du magst.“ So könnte man die Idee hinter dem SwiftKey Emoji Report beschreiben, den der Anbieter einer der weltweit beliebtesten Tastatur-Apps für Smartphones und Tablets vor kurzem veröffentlicht hat. Die App SwiftKey wird von mehreren Millionen Nutzern auf der ganzen Welt verwendet. Für den Report wurden über eine Milliarde Emojis analysiert, die von Nutzern in 16 verschiedenen Sprachen versendet wurden. Die verwendeten Smileys wurden nach Häufigkeit geordnet, in ihrer Bedeutung interpretiert und nach Ländern aufgeschlüsselt dargestellt.

Die ganze Welt vergießt Freudentränen
Über Ländergrenzen hinweg ergab sich, dass das vor Lachen weinende Smiley am beliebtesten ist und weitaus häufiger als der „klassische“ Lachsmiley verschickt wird. Der Freudentränen vergießende Lachsmiley ist dicht gefolgt vom Küsschen-Smiley mit Herz. Schön zu wissen ist, dass insgesamt 70 Prozent der verschickten Emojis positive Bedeutung haben, während nur 15 Prozent negativ zu interpretieren sind. Richtet man sich nach den verwendeten Smileys, sind die Franzosen mit 86 Prozent positiven und nur 7 Prozent negativen Emojis am glücklichsten.

Romantische Russen, feierwütige Spanier und vulgäre Kanadier
Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Russen (digital)scheinbar am romantischsten veranlagt sind, denn sie verschicken drei Mal so viele Emojis aus dieser Kategorie wie andere Länder. Auch bei unseren Nachbarn aus Frankreich steht „l’amour“ ganz weit oben: Als einziges Land ist dort nicht das Lachsmiley, sondern das Herz auf Platz 1 der meistverschickten Emojis. In arabisch-sprachigen Ländern hingegen werden besonders viele Blumen und Pflanzen Emojis versendet, während die Spanier bei den Party-Smileys ganz vorne dabei sind. Nicht besonders positiv fallen die Kanadier auf: Sie verschicken extrem gerne vulgäre Smileys und befinden sich deutlich über dem Durchschnitt was das Versenden von Emojiis aus den Bereichen Geld und Gewalt betrifft. Auch die Australier kommen nicht allzu gut weg, denn sie verschicken typischerweise deutlich mehr Emojis, die Alkohol, Drogen oder Fastfood darstellen. Bei den Amerikanern zeigt sich dagegen eine bunte Mischung aus außergewöhnlichen Zeichen wie Totenköpfe, Geburtstagskuchen, Feuer oder Fleisch.

Deutschland als die graue Maus unter den Ländern
In Deutschland gibt es kaum Auffälligkeiten bei den besonders häufig verwendeten Smileys. Wie passend dazu, dass das Emoji, das eine graue Maus darstellt, in Deutschland deutlich häufiger verschickt wird als in anderen Ländern. Die Statistiken in Bezug auf die Smileys, die am wenigsten beliebt sind, werfen dagegen ein positives Licht auf Deutschland. Obwohl uns Deutschen ja häufig nachgesagt wird, dass wir gerne jammern und uns beschweren, beweist der Emoji Report etwas anderes: In Deutschland werden am wenigsten traurige Smileys verschickt und auch bei Emojis aus den Kategorien Gewalt, Junk Food und Geld weisen wir die niedrigsten Werte auf.

Gastbeitrag von Julia Ratzel, PR-Praktikantin bei F&H Porter Novelli