Quelle: Google

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Spätestens seit dem Harry Potter sämtliche Kassen- und Verkaufsrekorde gebrochen hat, muss man sich als Brillenträger seiner Restlichtverstärker nicht mehr schämen. Im Gegenteil, Brille zu tragen war populärer denn je. Nun könnte der Sehhilfe eine erneute Renaissance zuteilwerden: mit Hilfe des Suchmaschinengiganten Google und dessen „Project Glass“.

Hinter dem schlichten Projektnamen verbirgt sich ein ehrgeiziges Vorhaben: die Symbiose aus Optik, Mobile Computing und Social Media. Das Ergebnis soll eine sogenannte „Augmented-Reality-Brille“ sein. Der ominöse englische Ausdruck (abgekürzt „AR“) bedeutet so viel wie „erweiterte Realität“, in der die virtuelle Realität mit der „wirklichen“ Realität verschmilzt. Diese Erweiterung der Realitätswahrnehmung geschieht mit Hilfe von technischen Systemen, welche benötigt werden, um die „Mischwelt“ zu ermöglichen. Brandneu ist dieses Konzept der Realitätsverschmelzung nicht. Bereits Anfang der 90er Jahre fand eine thematische Auseinandersetzung in Fachmedien und Wissenschaft statt.

Wie so oft hatte das Militär in Sachen Anwendung eine Pionierrolle inne. In Kampfjets der 80er Jahre kam eine der ersten Augmented Realities zur Anwendung: das Head-Up-Display, kurz HUD, welches den Piloten visuell über wichtige Statusinformationen rund um das Flugzeug versorgt. Auch in Filmen (Terminator) und Videospielen (Deus Ex) befasste man sich mit AR – und tut dies freilich noch immer.

Und was ist nun das Neue an Googles Projekt? Für die breite Masse fand die Verwendung von AR bis dato fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden statt. Mit der von Google vorgestellten interaktiven Brille soll sich das drastisch ändern. Schenkt man dem offiziellen Werbevideo Glauben, werden Smartphones (für mobile Social Media Aktivitäten, Telefonie etc.), Digitalkameras und Navigationsgeräte künftig obsolet. Der Wunsch ist hier Vater des Gedanken und man darf auf erste Praxistests gespannt sein.

An dieser Stelle sei jedoch gesagt, dass Big G nicht die ersten waren, die einen solchen Prototyp vorgestellt haben. Das war nämlich Big B: der japanische Elektronikkonzern und Druckerhersteller Brother stellte am 19.4. in Berlin seine AR-Brille „Airscouter“ erstmals der Öffentlichkeit vor. Wer den „Borg-Look“ chic findet, der kann sich für umgerechnet 1877 Euro ein entsprechendes Paar Cybergläser zulegen und aus dem Kollektiv herausstechen.

Eines muss man Google allerdings lassen: in Sachen Präsentation und Style-Faktor sind die Kalifornier der Konkurrenz Lichtjahre voraus (siehe Google+ Seite). Inwiefern die Verwendung einer derartigen Brille alltagstauglich ist, wird sich zeigen müssen. Mögliche Beeinträchtigungen und Folgen, die durch das Tragen entstehen können, werden in einem Video parodiert.

Project Glass auf Google+ 

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